Jodo 杖道 - der “Weg des Stockes”


Wir trainieren die japanische Kampfkunst Shinto Muso Ryu (神道夢想流). Die Hauptwaffen sind der Jo (杖), ein 128 cm langer Holzstock und der Bokken (木剣) / O-dachi (大太刀), ein Schwert, ebenfalls aus Holz.

Der Großteil der Trainings besteht aus Partnerübungen, wobei einer der Partner (Shidachi, 受太刀) den Jo, der andere (Uchidachi, 打太刀) das Schwert führt. Es wird in Keiko-Gi (稽古着) und Hakama (袴) trainiert, dh. wir verwenden keinen Schutz, keine Rüstung. Das traditionelle Training besteht daher aus Kata (型 oder 形), Kihon (基本) und Uchi-Komi (内込). All diese Übungsarten basieren auf festgelegten Bewegungsabläufen, Kata sind eine Kombination mehrer Bewegungen in Form einer fiktiven Kampfsituation, Kihon die Basisbewegungen und Uchi-Komi kurze Sequenzen aus ein oder zwei Bewegungen.
Freikampf (Kumite (組手), Randori (乱取り), Shiai (試合)) wird nicht geübt. Dies wäre ohne Rüstung auch zu gefährlich. Selbst mit Rüstung kann kein Trainingskampf je “frei” sein. Regeln und Sicherheitsmaßnahmen schränken das Training ein, so daß dabei nicht voll trainiert werden kann. Im Kata-Training hingegen kann mit echten Angriffen und realen Zielen geübt werden. Durch die zig-tausendfache Wiederholung der Bewegungen werden sie so weit automatisiert, daß sie im Echtkampf zur Verfügnung stünden.


Soweit zum Hintergrund des traditionellen Trainings. Krieg und Selbstverteidigung stehen bei uns jedoch nicht im Vordergrund. Jeder hat seine eigenen Gründe Jodo zu trainieren, aber meist stehen sportliche, “geistige” oder kulturelle Aspekte im Zentrum.

Shinto Muso Ryu ist eine umfassende Schule und sehr systematisch aufgebaut. Mit steigender Fortschrittsstufe der Trainierenden werden die Übungen komplexer, aber auch körplich anstrengender. Am Anfang ist sicher der geistige Aspekt wichtiger. Es ist viel Geduld erforderlich wenn neue Bewegungen studiert und bekannte weiter perfektioniert werden. In späterer Folge wird das Training dynamischer und die körperlichen Anforderungen steigen. Die notwendige Aufmerksamkeit und Fokus entwickeln sich gemeinsam mit dem technischen Fortschritt, so daß später auch gefährlichere Techniken geübt werden können.
So wie alle (japanischen) Kampfkünste ist man mit Jodo nie fertig, es kann bis ins hohe Alter trainiert werden. Die Techniken werden verfeinert. Trainingsziel ist es Kraft und körperlichen Einsatz immer mehr durch präzise Richtung, Timing und Technik zu ersetzen.

Das Training find sehr individuell statt und wird an Können, Aufnahmevermögen und Fortschritt der Übenden angepaßt. 

unsere Lehrer:

 

Links fürs Weiterlesen:

 

Wikipedia:

Jodo (DE)
Jo (DE)
Shinto Muso Ryu (EN)
Jodo (EN)ReflectionsAboutKata

Info für Training: 

Nomenklatur und Befehle (gut für den Einstieg)
Kata Namen und Übersetzungen
Japanische Begriffe, die im Training verwendet werden
Französische Info (pdf) inkl. Name, Befehle, Kamae

Hintergrund Texte:

The Essence Of Shinto Muso Ryu Jodo -  Kees Bruggink Sensei
Shortwork - Kees Bruggink Sensei (für die Stage 12/2018)
The Way to Proficiency in Jodo - Kees Bruggink Sensei
Sen and Hyôshi - Thema der Stage 11/2014 - Kees Bruggink Sensei

Reflections About Kata - Vicente Borondo Sensei

JMAS Newsletter Jodo Issue

Wanderung zum Ursprung der Shinto Muso Ryu - Homan San - Muso Gonnosuke Höhle

Shinto Muso Ryu Stammbaum